Was sind selbst sabotierende Gewohnheiten und wie man sie bekämpft

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Den negativen Gewohnheiten den Kampf ansagen

Hey, ich möchte dir heute etwas Cooles über Gewohnheiten erzählen, das du wahrscheinlich noch nicht wusstest. Sie sind nämlich eine Art negative Kunst. Ja, richtig gehört! Wenn du dich auf das Loswerden von Gewohnheiten konzentrierst, die dir im Weg stehen, kannst du dein Verhalten eher verbessern, als wenn du dich nur auf das Annehmen guter Gewohnheiten konzentrierst.

Der typische Neujahrsvorsatz

Wenn das neue Jahr beginnt, sind wir alle Feuer und Flamme, um großartige Vorsätze für die nächsten 12 Monate zu fassen. Oder vielleicht willst du im Internet Aufsehen erregen und postest etwas völlig Verrücktes, nur um Aufmerksamkeit zu erregen. Dabei fragen wir uns oft:

„Wie kann ich mich verbessern? Welche Gewohnheiten sollte ich annehmen, um mein Leben auf die Reihe zu kriegen?“

Das sind keine schlechten Fragen, aber in Sachen Verhaltensänderung könnten Fragen wie „Wie kann ich weniger schlimm sein? Welche Gewohnheiten sollte ich aus meinem Leben verbannen?“ viel effektiver sein.

Der Einfluss negativer Gewohnheiten

Negative Gewohnheiten beeinflussen unser Verhalten oft stärker als positive. Anstatt dich also darauf zu konzentrieren, gesünder zu werden, versuche, weniger ungesund zu sein. Das bringt dich am Ende wahrscheinlich weiter.

Was sind selbst sabotierende Gewohnheiten?

Bevor wir uns weiter damit beschäftigen, lass uns klären, was selbst sabotierende Gewohnheiten überhaupt sind. Es handelt sich dabei um Verhaltensmuster, die du immer wieder zeigst und die dich daran hindern, deine Ziele zu erreichen. Sie rauben dir die Träume und verhindern, dass du nach deinen persönlichen Werten lebst.

Wissenschaftliche Studien unterteilen selbst sabotierendes Verhalten in zwei Hauptkategorien:

  1. Gewohnheiten, die mit Impulsivität¹ zusammenhängen.
  2. Gewohnheiten, die mit Neurotizismus² zusammenhängen.

 

Gewohnheiten in Verbindung mit Impulsivität

Impulsivität bezieht sich auf die Neigung einer Person, spontan und ohne sorgfältige Überlegung zu handeln. Diese Art von Verhalten ist oft durch eine geringe Frustrationstoleranz, mangelnde Vorhersehbarkeit und unangemessenes Einschätzungsvermögen gekennzeichnet.

Beispielsweise kann eine impulsive Person spontane Kaufentscheidungen treffen, die ihre finanzielle Stabilität beeinträchtigen, oder sie kann in sozialen Situationen unüberlegt handeln, was ihre Beziehungen belasten kann.

Impulsives Verhalten kann auch zu Problemen mit Zeitmanagement führen, da Personen, die dazu neigen, spontan zu handeln, oft Schwierigkeiten haben, Prioritäten zu setzen und ihre Zeit effektiv zu nutzen.

Gewohnheiten in Verbindung mit Neurotizismus

Neurotizismus ist eine Persönlichkeitsdimension, die die Tendenz beschreibt, emotionale Reaktionen in extrem kontrollierter Weise zu zeigen. Menschen mit hohem Neurotizismus neigen dazu, sehr empfindlich auf Stress zu reagieren und haben oft Schwierigkeiten, ihre Emotionen zu regulieren.

Diese Kategorie von selbst sabotierenden Gewohnheiten kann beispielsweise das Vermeiden von Situationen, die als bedrohlich oder herausfordernd wahrgenommen werden, umfassen. Das kann dazu führen, dass Chancen nicht wahrgenommen werden und sich das persönliche Wachstum verlangsamt.

Darüber hinaus kann eine Person mit hohem Neurotizismus dazu neigen, sich übermäßig Sorgen zu machen, was zu Entscheidungsunfähigkeit und Prokrastination führen kann.

Impulsivität und Neurotizismus sind zwei Hauptkategorien, in die wissenschaftliche Studien selbst sabotierendes Verhalten einteilen. Während impulsive Gewohnheiten oft durch spontanes und unüberlegtes Handeln gekennzeichnet sind, sind Gewohnheiten, die mit Neurotizismus zusammenhängen, oft durch übermäßige emotionale Kontrolle und Empfindlichkeit gegenüber Stress gekennzeichnet. Beide Kategorien können das Erreichen persönlicher Ziele und das allgemeine Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Es ist wichtig, diese Gewohnheiten zu erkennen und Strategien zur Bewältigung zu entwickeln, um ein erfüllteres und zielgerichtetes Leben führen zu können.

 

¹Impulsivität ist eine Veranlagung, hastig zu handeln und nicht großartig über mögliche Konsequenzen nachzudenken. Impulsives Verhalten kann als sorglos, unnötig riskant oder nicht situationsgerecht beschrieben werden. Impulsivität kann auch zu Konzentrationsproblemen führen.

 

²Neurotizismus (Emotionskontrolle) ist eine von fünf Dimensionen der Persönlichkeit nach dem Modell der Big Five (McCrae & Costa, 1987). Sie beschreibt die Tendenz einer Person, Emotionen eher äußerst kontrolliert zu zeigen, anstatt den Emotionen öfters mal freien Lauf zu lassen.

Die Ursachen der Selbstsabotage

Um das Ganze noch besser zu verstehen, sollten wir uns anschauen, was Selbstsabotage überhaupt verursacht. Umwelt- und soziale Faktoren spielen eine große Rolle in unserem Leben. Hat man eine gute Beziehung zu den Eltern? Wurde man als Kind gefördert und ermutigt?

Falls nicht, dann wundere dich nicht, wenn du nachts wach liegst und über etwas grübelst, das du vor vier Jahren gesagt hast.

Zweifel, Sorgen und Impulsivität führen uns oft zur Türschwelle des destruktiven Verhaltens. Und wir betreten dieses Haus fröhlich und reißen unseren bisherigen Fortschritt nieder.

Typische selbst sabotierende Gewohnheiten

Warum zur Hölle würden wir uns absichtlich selbst schaden? Hier sind ein paar Beispiele:

  • Prokrastination: Aufschieben von wichtigen Aufgaben.
  • Negative Selbstgespräche: Sich selbst heruntermachen.
  • Vergleiche mit anderen: Den Selbstwert an der Leistung anderer messen.
  • Perfektionismus: Das Streben nach Perfektion, was oft zur Lähmung führt.

Techniken zur Überwindung von Selbstsabotage

Hier sind einige Schritte, die dir helfen könnten, diese Gewohnheiten zu überwinden:

1. Bewusstsein schaffen

Erkenne die Gewohnheiten, die dich von deinen Zielen abhalten. Schreibe sie auf und analysiere, wie sie deinem Leben schaden.

2. Negative Gewohnheiten durch positive ersetzen

Lege fest, welche positiven Gewohnheiten du annehmen möchtest, um die negativen zu ersetzen.

3. Erstelle einen Aktionsplan

Setze dir kleine, erreichbare Ziele, und erstelle einen Schritt-für-Schritt-Plan, um deine Gewohnheiten zu ändern.

4. Suche Unterstützung

Sprich mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten über deine Probleme und Ziele. Gemeinsam ist man stärker.

5. Überwache deinen Fortschritt

Behalte deinen Fortschritt im Auge und feiere kleine Erfolge.

Diese Schritte sind nur ein Ausgangspunkt. Je mehr du über dich selbst und deine Gewohnheiten lernst, desto besser wirst du in der Lage sein, positive Veränderungen in deinem Leben zu bewirken.

Zusammenfassung und Schlussgedanken

Wenn wir uns auf eine Reise der Selbstverbesserung begeben, ist es oft verlockend, nach glänzenden neuen Gewohnheiten zu suchen, die wir annehmen können. Wie wir jedoch in diesem Artikel gesehen haben, kann der erste Schritt zur wirklichen Veränderung darin bestehen, die selbstsabotierenden Gewohnheiten zu erkennen und zu beseitigen, die uns zurückhalten. Diese schlechten Gewohnheiten sind oft das Ergebnis von Impulsivität, Selbstzweifeln und neurotischen Verhaltensweisen, die tief in unsere Psyche verwurzelt sind. Statt uns ausschließlich auf das Hinzufügen positiver Gewohnheiten zu konzentrieren, kann es effektiver sein, uns zu fragen, wie wir weniger ungesund leben oder weniger destruktives Verhalten an den Tag legen können.

Ein bewussterer Umgang mit unserer Umgebung und unserer inneren Gedankenwelt kann uns helfen, die negativen Gewohnheiten zu erkennen und abzulegen. Es geht darum, das große Ganze zu sehen, anders zu denken und zu lernen, dass es manchmal besser ist, das sofortige Wohl zugunsten eines langfristigeren Ziels zu opfern.

Letztendlich ist es der Prozess der Selbstreflexion und des bewussten Handelns, der uns wirklich voranbringt. Indem wir die Mauern der Selbstsabotage abbauen, öffnen wir die Türen zu einem erfüllteren, wertorientierten Leben.

Also, vergiss nicht: Manchmal ist es nicht das, was du hinzufügst, sondern das, was du wegnimmst, das den Unterschied macht. Konzentriere dich darauf, dein Leben von den Fesseln der selbstsabotierenden Gewohnheiten zu befreien, und beobachte, wie sich die Möglichkeiten entfalten.