Wie man schlechte Gewohnheiten wirklich bricht

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Wie lange dauert es, eine Gewohnheit abzulegen?

Man hört oft, dass es 21 Tage dauert, um eine Gewohnheit zu brechen oder zu entwickeln. Diese Idee stammt aus einem Buch aus den 1960er Jahren und wurde im Laufe der Jahre immer wieder aufgegriffen. Aber stimmt das wirklich?

Die 21-Tage-Theorie

Die 21-Tage-Regel geht auf Dr. Maxwell Maltz zurück, einen plastischen Chirurgen, der bemerkte, dass es bei seinen Patienten etwa 21 Tage dauerte, sich an ihre neue Erscheinung zu gewöhnen. Er schrieb darüber in seinem Buch „Psycho-Cybernetics“. Es ist wichtig zu erkennen, dass diese Beobachtung nicht wissenschaftlich fundiert ist und dass das Annehmen oder Ablegen von Gewohnheiten bei jedem unterschiedlich sein kann.

Was sagt die Wissenschaft?

Studien, die seitdem durchgeführt wurden, legen nahe, dass es tatsächlich länger dauern kann, eine Gewohnheit abzulegen oder zu entwickeln. Eine Studie des University College London fand heraus, dass es im Durchschnitt 66 Tage dauerte, bis eine neue Gewohnheit zur Routine wurde. Es gab aber eine große Schwankung zwischen den Teilnehmern.

Gewohnheit vs. Sucht

Es ist auch wichtig, zwischen Gewohnheiten und Sucht zu unterscheiden. Gewohnheiten sind Verhaltensweisen, die du regelmäßig ausübst, oft ohne darüber nachzudenken. Süchte hingegen sind zwanghafte Verhaltensweisen, die mit einem Verlangen verbunden sind. Das Aufgeben einer Sucht kann komplizierter sein und oft professionelle Hilfe erfordern.

Der mentale Aspekt

Gewohnheiten sind oft tief in uns verwurzelt, und das bedeutet, dass der Prozess ihrer Veränderung Zeit und Anstrengung erfordern kann. Zu oft neigen wir dazu, nach schnellen Lösungen zu suchen, aber echte Veränderungen sind selten über Nacht zu erreichen.

Es ist auch wichtig zu erkennen, dass Rückschläge Teil des Prozesses sein können. Anstatt sich selbst für einen Ausrutscher zu verurteilen, ist es sinnvoll, ihn als Lerngelegenheit zu betrachten und weiterhin auf das Ziel hinzuarbeiten.

Um Gewohnheiten abzulegen, musst du oft deine Denkweise ändern. Du musst dir bewusst werden, warum du diese Gewohnheit hast und welche Vorteile es hat, sie aufzugeben. Manchmal sind die mentalen Barrieren die größten Herausforderungen beim Ändern von Gewohnheiten.

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Unterstützung suchen

Es kann hilfreich sein, Unterstützung zu suchen, wenn du versuchst, eine Gewohnheit abzulegen. Das kann von Freunden, der Familie oder sogar professionellen Coaches und Therapeuten kommen. Es gibt auch viele Ressourcen und Tools, die helfen können, wie z.B. Apps, die deinen Fortschritt verfolgen.

Beispiel: Rauchen aufgeben

Als Beispiel für den schwierigen Prozess des Aufgebens einer Gewohnheit nehme ich das Rauchen. Ich selbst habe nie geraucht, aber ich habe Freunde, die diesen Kampf durchgemacht haben und auch immer noch dabei sind. Das Aufhören zu rauchen ist besonders herausfordernd, da es sowohl eine Gewohnheit als auch eine physische Abhängigkeit von Nikotin beinhaltet.

Meine Freunde, die versucht haben, mit dem Rauchen aufzuhören, erzählten mir, dass es eine Kombination aus mentaler Einstellung, Unterstützung und manchmal auch medizinischen Hilfsmitteln brauchte. Manche haben es beim ersten Versuch geschafft, während andere mehrere Anläufe brauchten. Ein Freund erzählte mir, dass er mit dem Rauchen aufgehört hat, nachdem er einen Plan entwickelt und die Unterstützung seiner Familie gesucht hatte. Ein anderer Freund hat es erst geschafft, nachdem er professionelle Hilfe in Anspruch genommen und Nikotinersatzprodukte verwendet hat.

Dieses Beispiel zeigt, dass das Aufgeben einer Gewohnheit, besonders wenn sie mit einer Sucht verbunden ist, ein komplexer und individueller Prozess ist. Es unterstreicht die Bedeutung von persönlichem Engagement, Unterstützung und manchmal auch professioneller Hilfe.

Zusammenfassende Gedanken

Es gibt keine magische Anzahl von Tagen, die es braucht, um eine Gewohnheit abzulegen. Es ist ein individueller Prozess, der von vielen Faktoren abhängt, einschließlich der Art der Gewohnheit, deiner persönlichen Motivation und den unterstützenden Ressourcen, die dir zur Verfügung stehen. Anstatt dich auf eine feste Anzahl von Tagen zu versteifen, ist es wichtig, dich auf den Prozess und die notwendigen Schritte zur Veränderung zu konzentrieren.